Autor: René Müller-Röthing
Transdev Regio Ost bekommt Zuschlag für RE 6
Beschluss von ZVMS und ZVNL
Vertragslaufzeit von Juni 2024 bis Dezember 2031
Transdev setzte sich gegen mehrere Bewerber durch
Leipzig – Der Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) und der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) haben den Zuschlag für die Verkehrsleistung RE 6 Chemnitz – Leipzig am Montag (3. April 2023) erteilt. Ab Juni 2024 fährt die Transdev Regio Ost GmbH (TDRO), die als Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) bereits mehrere Linien im Freistaat Sachsen betreibt, im Auftrag beider Zweckverbände. Der Vertrag läuft bis Dezember 2031 mit Option auf Verlängerungen längstens bis Dezember 2033.
Im Vergabeverfahren hat sich Transdev – Mitteldeutsche Regiobahn gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt. Das Unternehmen bekommt vom ZVMS elf batterieelektrische Alstom Coradia Continental beigestellt, mit denen die Verkehrsleistung erbracht wird.
Mathias Korda, Geschäftsführer der VMS GmbH als Managementgesellschaft des ZVMS: „Durchgesetzt hat sich ein in der Region überaus bekanntes Eisenbahnverkehrsunternehmen, mit dem wir schon seit Jahren partnerschaftlich kooperieren. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“
Bernd Irrgang, Geschäftsführer des Zweckverbands für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL): „Mit den neuen Fahrzeugen wird ab Sommer 2024 ein wesentlicher Qualitätssprung auf dieser wichtigen Nahverkehrsverbindung zwischen Leipzig und Chemnitz realisiert. Davon werden auch die Städte Bad Lausick und Geithain in unserem Verbandsgebiet sehr profitieren.“
„Dass wir das Bestandsgeschäft mit der Mitteldeutschen Regiobahn verteidigen konnten und damit auch über 2024 hinaus die RegionalExpress-Linie 6 zwischen den sächsischen Großstädten Leipzig und Chemnitz betreiben werden, freut uns sehr und ist zudem ein wichtiges Signal an unsere Belegschaft für eine langfristige Perspektive.“, sagt Henning Weize, Geschäftsführer (Vorsitzender) der Transdev Regio Ost GmbH. Jan Kleinwechter, Kaufmännischer Geschäftsführer und verantwortlich für Technik bei der Transdev Regio Ost GmbH: „Wir werden damit zum ersten Betreiber von batterieelektrischen Nahverkehrszügen in Sachsen. Dies ist ein zentraler Meilenstein auf dem weiteren Weg zu einem klimafreundlicheren Öffentlichen Verkehr.“
Der ZVNL sucht einen neuen Mitarbeiter (m/w/d)
Der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig sucht ab sofort einen neuen Mitarbeiter (m/w/d). Weitere Informationen zu den Stellenausschreibungen finden Sie
Inbetriebnahme des neuen Netz Lausitz zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022
Die feierliche Inbetriebnahme der Netze Elbe-Spree und Lausitz fand am 06.12.2022 in der Schienenfahrzeugwerkstatt in Cottbus statt. In beiden Netzen startete jeweils ein Sonderzug mit geladenen Vertretern der Ministerien bzw. Senatsverwaltung sowie den beteiligten Nahverkehrsverbänden. Der in Leipzig startende Sonderzug, ein im Lausitz Netz künftig neu zum Einsatz kommender SIEMENS MIREO, hatte ein Puzzle-Teil im Gepäck.
Start Leipzig Hauptbahnhof (Foto: DB Regio AG)
Das passende Gegenstück dazu brachte der in Berlin aus dem Netz Elbe-Spree startende Sonderzug mit und beide Teile wurden anschließend im Rahmen der feierlichen Inbetriebnahme zusammengefügt und symbolisch unterzeichnet.
Feierliche Zusammenführung der Puzzleteile (Foto: DB Regio AG)
Auf dem Gebiet des ZVNL ist die Inbetriebnahme des neuen Netz Lausitz mit Änderungen auf der Verbindung Leipzig – Cottbus verbunden:
Der RE 10 nach Cottbus verkehrt gekuppelt mit einem zweiten Zugteil des RE 11 nach Hoyerswerda zwischen Leipzig und Falkenberg in Doppeltraktion mit 360 Sitzplätzen. In Richtung Cottbus werden täglich zehn Fahrten und in Richtung Leipzig täglich neun Fahrten angeboten.
Die Halte Eilenburg-Ost, Doberschütz und Mockrehna werden im RE 10 durch die Fahrten 18398 (Abfahrt täglich 23.33 Uhr ab Leipzig Hbf.) und 26101 (Ankunft täglich 6.50 Uhr in Leipzig Hbf.) und ansonsten ausschließlich durch die S 4 bedient.
Kurzfristige situationsbedingte Änderungen sind nicht ausgeschlossen.
Viermal stündlich vom Hauptbahnhof nach Grünau
Neue S-Bahn-Linie 10 ermöglicht Taktverdichtung in den Leipziger Westen
Die Taktverdichtung auf vier Fahrten pro Stunde nach Leipzig-Grünau (Miltitzer Allee) war langfristig als dritte Ausbaustufe des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes geplant und ist Bestandteil des Nahverkehrsplans des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) sowie der Stadt Leipzig. Die erforderlichen Fahrplantrassen stehen nun nach Abschluss der netzergänzenden Maßnahmen für den City-Tunnel-Leipzig und nach Fertigstellung der Brückenbauarbeiten über die Elster, Luppe und Nahle für den Schienenpersonennahverkehr zur Verfügung. Nachdem die Verbandsversammlung des ZVNL durch entsprechenden Beschluss erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt hat, können zum Fahrplanwechsel im Dezember die geplanten zusätzlichen Verkehrsleistungen bestellt werden.
Aufgrund der sich deutlich verzögernden und noch laufenden Baumaßnahme „Sieben Brücken” im Osten Leipzigs (zwischen Leipzig-Stötteritz und Leipzig-Engelsdorf) war jedoch eine Anpassung der ursprünglichen Planungen erforderlich. Durch den ZVNL wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn ein alternatives Fahrplankonzept entwickelt, wie trotz der baubedingten Einschränkungen die im Leipziger Westen zur Verfügung stehenden Trassen dennoch genutzt werden können.
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen DB Netz AG, DB Regio AG und ZVNL, der diese Maßnahme auch finanziert, ist es gelungen, mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember das S-Bahn-Angebot nach Leipzig-Grünau in einem ersten Schritt deutlich zu verbessern. So erfolgt die Inbetriebnahme der neuen Linie S 10 mit Abfahrt und Ankunft an den oberen Bahnsteigen des Leipziger Hauptbahnhofs. Die Einschränkungen durch das enge Taktgefüge im City-Tunnel Leipzig für das alternative Fahrplankonzept können so reduziert werden.
Mit Einsatz der neuen S-Bahn-Linie S 10 Leipzig Hbf (oben) – Leipzig Miltitzer Allee ist, im Zusammenspiel mit der bereits bestehenden Linie S 1 Leipzig-Stötteritz – Leipzig Miltitzer Allee, ein Angebot von stündlich vier Fahrten zwischen Leipzig Hauptbahnhof und Leipzig-Grünau möglich.
In voller Ausbaustufe wird die neue Linie S 10 dann mit drei hierfür beschafften zusätzlichen Fahrzeugen verkehren – äußerlich leicht zu erkennen an der verkehrsroten Farbe und den drei weißen Türen auf jeder Seite. So wird für die Reisenden sofort ersichtlich, ob der Zug in die Bahnhofshalle oder durch den City-Tunnel Leipzig verkehrt. Ansonsten haben die Fahrzeuge die gleichen komfortablen Ausstattungsmerkmale wie die bereits bekannten Züge im Mitteldeutschen S-Bahn-Netz.
Pressemitteilung als PDF:
PM-Neue-S-10-Leipzig-Gruenau.pdf
Aktuelle Informationen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022
Der neue Fahrplan ab Dezember 2022 bringt auch einige Änderungen auf den Linien innerhalb des Gebiets des ZVNL mit sich. Zum großen Teil sind diese Änderungen auf umfangreiche Bauarbeiten im Leipziger Raum im Fahrplanjahr 2023 zurückzuführen. Zum einen werden die Brückensanierungen im Streckenabschnitt Leipzig-Stötteritz – Leipzig Engelsdorf fortgesetzt. Parallel dazu wird der Haltepunkt Leipzig Anger-Crottendorf umgebaut. Zum anderen gehen die Arbeiten im Leipziger Südraum an der Sachsen-Franken-Magistrale weiter. Außerhalb des ZVNL-Gebietes erfolgen von Ende Januar bis voraussichtlich Ende April aufgrund der Vollsperrung zwischen Wolfen und Dessau Änderungen der Linienbedienungen aus S 2 und RE 13 zwischen Leipzig und Dessau. Des Weiteren ist Ende dieses Jahres die Betriebsaufnahme des Netz Lausitz geplant, welches mit der Linie RE 10 mit dem Leipziger Raum verbunden ist.
Nachfolgend ein kurzer Überblick zu den Änderungen:
- Neue Linie S 10: Leipzig Hbf (oben) – Leipzig-Leutzsch – Leipzig Miltitzer Allee
Schrittweise Einführung von 26 Fahrtenpaaren montags bis freitags zwischen 6 und 19 Uhr zur Herstellung eines ungefähren 15‘-Taktes in Überlagerung mit der S 1 zwischen Leipzig Miltitzer Allee und Leipzig Hbf.
- Linie S 3 Neu: Wurzen – Borsdorf– Leipzig-Sötteritz – Leipzig Hbf (tief) – Schkeuditz – Halle (Saale) Hbf – Halle-Nietleben
Auf Grund der Bauarbeiten zwischen Leipzig-Stötteritz und Leipzig-Engelsdorf bleiben die Süd-Äste der Linien S 3 und S 4 weiterhin getauscht. Die S 3 verkehrt auch im Fahrplanjahr 2023 von Halle – über Leipzig-Stötteritz nach Wurzen.
Montags bis freitags werden sieben Fahrtenpaare in der Hauptverkehrszeit von Wurzen nach Oschatz verlängert, in Richtung Leipzig-Zentrum bestehen ab Oschatz somit weitere Fahrtmöglichkeiten in Ergänzung zum RE 50.
- Linie S 4 Neu: Markkleeberg-Gaschwitz – Leipzig-Connewitz – Leipzig Hbf. (tief) – Taucha – Eilenburg – Torgau – Falkenberg
Auf Grund der Bauarbeiten zwischen Leipzig-Stötteritz und Leipzig-Engelsdorf bleiben die Süd-Äste der Linien S 3 und S 4 weiterhin getauscht. Die S 3 verkehrt auch im Fahrplanjahr 2023 von Halle – über Leipzig-Connewitz nach Gaschwitz.
Durch die Einführung des RE 11 nach Hoyerswerda enden die vorher nach Hoyerswerda verkehrenden Fahrtenpaare der S 4 in Falkenberg, es besteht Anschluss zur RB 49 in Richtung Elsterwerda-Biehla.
Kleinere Anpassungen in Tagesrandlagen erfolgen aufgrund des neuen Fahrplans für den RE 10.
- Linie S 9 Eilenburg – Delitzsch – Halle
Alle Fahrten der S 9 werden mit modernen einstöckigen Fahrzeugen der Baureihe 442 aus dem Netz MDSB II erbracht. Bis 12/2022 verkehren hier ältere Doppelstockwagen.
- RE 10 Leipzig – Cottbus
Inbetriebnahme des neuen Netz Lausitz. Der RE 10 nach Cottbus verkehrt gekuppelt mit einem zweiten Zugteil des RE 11 nach Hoyerswerda zwischen Leipzig und Falkenberg in Doppeltraktion mit 360 Sitzplätzen. In Richtung Cottbus werden täglich zehn Fahrten und in Richtung Leipzig täglich neun Fahrten angeboten.
Die Halte Eilenburg-Ost, Doberschütz und Mockrehna werden im RE 10 durch die Fahrten 18398 (Abfahrt täglich 23.33 Uhr ab Leipzig Hbf) und 26101 (Ankunft täglich 6.50 Uhr in Leipzig Hbf) und ansonsten ausschließlich durch die S 4 bedient.
Kurzfristige situationsbedingte Änderungen sind nicht ausgeschlossen.
Landrat Emanuel als Verbandsvorsitzender bestätigt
Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) hat gestern Abend (08.09.22) Nordsachsens Landrat Kai Emanuel einstimmig zum Verbandsvorsitzenden wiedergewählt. Damit würdigten die Mitglieder seine profunden Kenntnisse, langjährigen Erfahrungen und bisherigen Leistungen auf dem Gebiet des öffentlichen Personennahverkehrs. Landrat Emanuel bedankte sich für das Vertrauen und setzt auch in den kommenden sieben Jahren auf eine konstruktive Zusammenarbeit.
„Trotz enger werdender finanzieller Spielräume muss es unser Anliegen bleiben, noch mehr Menschen zum Umsteigen in öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen“, so der wiedergewählte Verbandsvorsitzende zu den aktuellen Herausforderungen. Dabei seien die Unterschiede zwischen städtischem und ländlichem Raum zu berücksichtigen und innovative Entwicklungen, wie beispielsweise alternative Fahrzeugantriebe, im Blick zu behalten.
Einstimmig als ZVNL-Vorsitzender bestätigt: Nordsachsens Landrat Kai Emanuel.
Foto: LRA
Zweckverband gibt Hinweise zum Neun-Euro-Ticket
Vor dem Hintergrund des ab heute (01.06.2022) geltenden 9-Euro-Tickets möchte der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) auf folgende Besonderheiten hinweisen:
- Das 9-Euro-Ticket kann bundesweit im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden, jedoch nicht in Fernzügen wie beispielsweise ICE, IC und EC. Auch Flixtrain und Flixbus fallen nicht darunter.
- Das Ticket ist personengebunden und nicht übertragbar, der Name des Nutzers muss auf dem Fahrschein vermerkt werden.
- Das Ticket gilt nur für die namentlich benannte Person. Eine kostenfreie Mitnahme von Personen, Hunden oder Fahrrädern ist damit nicht verbunden. Dafür müssen bei Bedarf zusätzliche Fahrscheine erworben werden. Bei bereits bestehenden Abonnements ändert sich hinsichtlich der Mitnahmeregelungen im vertraglich abgeschlossenen Tarif- bzw. Bediengebiet nichts. Über dieses Gebiet hinaus ist gleichfalls der Erwerb zusätzlicher Tickets notwendig.
Da das 9-Euro-Ticket für die Monate Juni, Juli und August angeboten wird, weist der ZVNL außerdem vorsorglich darauf hin, dass insbesondere in der Ferienzeit teilweise langfristig geplante Bauarbeiten im Streckennetz vorgenommen werden müssen. Potentielle Fahrgäste sollten sich rechtzeitig informieren und gegebenenfalls flexibel reagieren. Zu den umfangreichen Baumaßnahmen im Zweckverbandsgebiet gehören unter anderem:
- Schienenersatzverkehr (SEV) Regis-Breitingen – Gößnitz/Werdau, noch bis 09.06.
- Knotensperrung Leipzig, 09./10.07.
- SEV Regis-Breitingen – Gößnitz, 24.-26.06. / 05.-07.08. / 12.-14.08.
- SEV Großlehna – Großkorbetha, 28.07. – 04.08.
„Wer mit einem 9-Euro-Ticket den öffentlichen Personennahverkehr einfach nur mal ausprobieren will, sollte das möglichst außerhalb der berufsbedingten Pendlerzeiten tun“, rät ZVNL-Geschäftsführer Bernd Irrgang. Zudem könne auch im Ausflugsverkehr am Wochenende die Mitnahme von Fahrrädern aufgrund der begrenzten Kapazitäten nicht jederzeit garantiert werden. Sicherer sei es, die Bike-&-Ride-Anlagen an den Bahnhöfen zu nutzen und auf Verleiher vor Ort zurückzugreifen.
Bundesverband SchienenNahverkehr: Mehr Regionalisierungsmittel notwendig, damit 9-Euro-Ticket dauerhaft zum Erfolg führt
Wichtige Weichenstellung erfolgt: VMK unterstützt Umsetzung des 9-Euro-Tickets zum 1. Juni / BSN schließt sich VMK-Forderung zur umgehenden Erhöhung der Regionalisierungsmittel an
Mit der heute signalisierten Zustimmung der Verkehrsministerkonferenz wurden die Weichen auf Umsetzung des 9-Euro-Ticket zum 1. Juni 2022 gestellt. Alle Bundesländer sind bereit, ihren Beitrag zu leisten, damit die Aktion ein großer Erfolg wird. Eine vollumfängliche Übernahme der entstehenden Kosten ist ein wesentlicher Baustein hierfür.
„Wir setzen sehr darauf, dass der Bund die entstehenden Kosten tatsächlich in vollem Umfang ausgleichen wird“, so Frank Zerban, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands SchienenNahverkehr. „Auf dieser Grundlage können zusätzliche Verkehrsleistungen und weiterer Personaleinsatz zur Reisendenlenkung auf den Weg gebracht werden.“
Damit zumindest das bisherige Angebot auch nach dem Ende der Aktion angesichts der hohen Steigerungen u.a. im Bereich der Bau-, Personal- und Energiekosten weiter aufrechterhalten werden kann, sind noch in 2022 ergänzende Mittel nötig.
Der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) begrüßt daher ausdrücklich den heutigen Beschluss der Verkehrsministerkonferenz, wonach die Regierungsfraktionen kurzfristig die bereits im Koalitionsvertrag fixierte Erhöhung der Regionalisierungsmittel auch umsetzen sollen. Die hierfür benötigten zusätzlichen Mittel in Höhe von 1,5 Mrd. Euro müssen in den diesjährigen Bundeshaushalt aufgenommen werden, da ansonsten nach dem Ende des Zeitraums des 9-Euro-Tickets das bestehende Angebot nicht mehr gesichert ist.
„Selten stand der ÖPNV so im Rampenlicht des öffentlichen Interesses, jetzt gilt es auch sicherzustellen, dass aus dem dreimonatigen Leuchtturmprojekt kein Strohfeuer wird. Die Aufgabenträger sind schon jetzt durch die gestiegenen Energie- und Personalkosten unter großem Druck. Wir brauchen noch in diesem Jahr zusätzliche Regionalisierungsmittel, damit die durch das 9-Euro-Ticket neu gewonnen Fahrgäste auch nach Ende der Aktion weiterhin mindestens das derzeitige Angebot vorfinden werden“, sagt Zerban.
Auch für die Folgejahre muss die Mittelausstattung angepasst werden, um mit einem zusätzlichen Angebot mehr Fahrgäste vom Nahverkehr auf der Schiene überzeugen zu können. Nur so lässt sich das Ziel der Bundesregierung, die Verkehrsleistung im Personenverkehr zu verdoppeln, realisieren. Hierbei führt kein Weg am SPNV vorbei.
Pressemitteilung als PDF:
2022-05-05-Verkehrsministerkonferenz.pdf
Neues Netz „MDSB2025plus“ kommt ein Jahr später
Lieferschwierigkeiten der Schienenfahrzeughersteller zwingen zu Verschiebung
Die Inbetriebnahme des neuen Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes (MDSB-Netz I) wird um ein Jahr auf 13. Dezember 2026 verschoben, das europaweite Vergabeverfahren unter dem Namen „MDSB2025plus“ bis 31. August 2022 verlängert. Damit reagieren der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) und die beteiligten Nachbaraufgabenträger Land Sachsen-Anhalt, Freistaat Thüringen, Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) und Zweckverband ÖPNV Vogtland (ZVV) auf die Lieferschwierigkeiten der Fahrzeughersteller.
„Auch in der Schienenfahrzeugbranche sind Lieferketten durch Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg erheblich gestört. Zudem führt die eingeleitete Verkehrswende zu einer erhöhten Fahrzeug-Nachfrage. Da wir im Interesse unserer Fahrgäste allergrößten Wert auf die Organisation stabiler Prozesse mit verlässlichen, pünktlichen Verbindungen legen, können wir in der gegenwärtigen Situation nicht am Start des neuen, erweiterten S-Bahn-Netzes im Dezember 2025 festhalten“, sagt der ZVNL-Vorsitzende und nordsächsische Landrat Kai Emanuel. „Die Verschiebung um ein Jahr ermöglicht zudem die Verlängerung des momentan laufenden Vergabeverfahrens bis Ende August. Damit bekommen die Eisenbahn-Verkehrsunternehmen mehr Zeit für mehr Planungssicherheit, um tragfähige und wirtschaftliche Angebote abzugeben. Immerhin handelt es sich um ein Leistungsvolumen von jährlich rund elf Millionen Zugkilometern auf sieben S-Bahn-Linien über einen Zeitraum von zwölf Jahren.“
Die Neuausschreibung unter dem Namen „MDSB2025plus“ mit den S-Bahn-Linien S 1, S 3, S 4, S 5, S 5x, S 6 und S 10 ist notwendig, da der zwölfjährige Verkehrsvertrag für das sogenannte MDSB I-Netz von 2013 ausläuft. Der Vertrag für das MDSB II-Netz, unter anderem mit den S-Bahn-Linien S 2, S 8 und S 9, gilt noch bis 2030.
„Um den Zeitraum bis Dezember 2026 zu überbrücken, werden wir selbstverständlich ein vergaberechtskonformes Verfahren auf den Weg bringen“, sagt ZVNL-Geschäftsführer Bernd Irrgang. „Es ist uns generell wichtig, unter den sich rasant verschärfenden Bedingungen das Heft des Handelns weiter in der Hand zu behalten und auch mittelfristig auf sich abzeichnende Veränderungen vorbereitet zu sein.“
Pressemitteilung als PDF:
04.05.22_PM ZVNL – MDSB2025plus